Unterstützung benachteiligter Produzentenfamilien, Einhaltung von Standards in den Bereichen Ökologie, Ökonomie und Soziales.
Ein Merkmal unserer globalisierten Welt ist, dass Unternehmen ihre Produktionsstätten zunehmend in Länder mit niedrigem Lohnniveau verlagern. Der dadurch entstehende Wettbewerb und Preisdruck führen häufig zur Vernachlässigung von Arbeitsbedingungen und Umweltstandards.
Ziel des Fairen Handels ist es, die Arbeits- und Lebensbedingungen von kleinbäuerlichen Familien, Handwerkern und Plantagenarbeitern in Asien, Afrika und Lateinamerika zu verbessern und bestimmte Umweltkriterien einzuführen. Langfristig sollen die Binnenwirtschaft der Erzeugerländer gestärkt und die Strukturen der Weltwirtschaft gerechter gestaltet werden.
Ein Produkt wird nur dann mit dem Siegel des Fairen Handels gekennzeichnet, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. Diese Kriterien müssen von allen Produzenten und Händlern eingehalten werden. Erarbeitet und kontrolliert werden sie von der unabhängigen Fairtrade Labelling Organizations International (FLO), der Dachorganisation der Fair Trade-Siegelinitiativen.
Die wichtigsten Kriterien sind:
Fair gehandelte Produkte sind nicht zwangsläufig biologisch angebaut und umgekehrt. Dennoch wird mit den Umweltkriterien das Ziel verfolgt, sämtliche landwirtschaftlichen Produkte ressourcenschonend und umweltverträglich anzubauen. Oft bietet auch der Faire Handel erst die Voraussetzung, auf biologischen Anbau umzustellen.
Welche Produkte aus fairem Handel gibt es und woran erkennt man sie?
Fair + Sozial ist hier auch als Sammelbegriff für ökologische und/oder nachhaltige Produktion zu verstehen.
Ein Produkt, das das Kriterium Fair + Sozial trägt, wurde unter sozialverträglichen Bedingungen hergestellt.
Dies kann die Produktion in sozialen Einrichtungen und Behindertenwerkstätten (WfMB) oder im Rahmen eines sozialen Projekts sein. Die an der Herstellung beteiligten Menschen werden fair entlohnt, erhalten eine sinnvolle Beschäftigung und damit eine Perspektive.
Auch die Produktion durch ein Unternehmen, das als Social Business aufgestellt ist, wird durch dieses Kriterium abgedeckt. Social Business bedeutet, dass der Unternehmenszweck auf die Lösung wichtiger sozialer Probleme ausgerichtet ist und zugleich die Investoren auf spekulative Gewinne verzichten. Es werden keine Dividenden ausgeschüttet. Erwirtschaftete Gewinne verbleiben im Unternehmen und werden für die Weiterentwicklung eingesetzt.
Schließlich kann das Kriterium Fair + Sozial einem Produkt zugeordnet sein, weil das herstellende Unternehmen einen Teil der Verkaufserlöse beispielsweise an eine karitative Einrichtung oder eine andere Organisation spendet.
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